Die Zacherlfabrik, gelegen im 19. Bezirk Wiens, ist ein beeindruckendes historisches Gebäude, das einst eine florierende Insektenpulverfabrik beherbergte. Errichtet im späten 19. Jahrhundert von Johann Zacherl, spezialisierte sich die Fabrik auf die Herstellung eines natürlichen Insektizids aus getrockneten und gemahlenen Pyrethrum-Blüten, die aus dem Kaukasus importiert wurden. Ihre Architektur ist stark vom Orientalismus und dem maurischen Revival-Stil geprägt, was sie zu einem der optisch markantesten Industriegebäude Wiens macht. Der Fabrikbetrieb wurde Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt, doch ihre einzigartige Fassade und historische Bedeutung machen sie bis heute zu einem wichtigen Kulturdenkmal – einem Ort, an dem Handwerkskunst, künstlerische Vision und industrielles Erbe miteinander verschmelzen.
Die Fassade des Gebäudes ist geprägt von roten Backsteinen und Rundbogenfenstern, die den damals in Europa beliebten orientalischen Einfluss widerspiegeln. Der minarettartige Turm, der ursprünglich als Schornstein diente, verstärkt die exotische Ästhetik des Bauwerks zusätzlich. Diese architektonischen Elemente verliehen der Zacherlfabrik nicht nur eine besondere Identität, sondern standen auch symbolisch für den internationalen Handel des Unternehmens, dessen Insektizid in ganz Europa und darüber hinaus exportiert wurde. Heute ist die Fabrik eines der wenigen erhaltenen Beispiele für industrielle Orientalismus-Architektur in Wien – ein idealer Ort für ein Festival, das Präzision, Leidenschaft und Kreativität feiert und Kunst, Mode und Musik miteinander verbindet.
In den letzten Jahren wurde die Zacherlfabrik als Veranstaltungsort für zeitgenössische Kunstausstellungen, Konzerte und kulturelle Events neu belebt. Ihr atmosphärisches Inneres mit hohen Decken und industriellen Relikten bietet eine eindrucksvolle Kulisse für künstlerische Performances und Installationen. Das Festival macht sich diesen industriellen Charme zunutze und verwandelt den Raum in einen kreativen Schmelztiegel, in dem handwerkliches Können auf künstlerische Vision trifft. Indem es klassische Meisterwerke mit modernen Experimenten vereint, schafft das Festival Brücken zwischen verschiedenen Kunstformen und spiegelt die Vielfalt und Tiefe künstlerischen Ausdrucks wider, die die Zacherlfabrik heute verkörpert.
Über seine künstlerische Nutzung hinaus ist die Zacherlfabrik auch ein bedeutendes historisches Denkmal, das Einblicke in die industrielle Vergangenheit Wiens und das unternehmerische Erbe von Johann Zacherl bietet. Führungen und Forschungsprojekte beleuchten gelegentlich die Verbindung von globalem Handel, technologischer Innovation und architektonischen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Wahl dieses einzigartigen Ortes für das Festival unterstreicht dessen Anspruch, Tradition und Innovation, Klang und Stoff, Farbe und Form, Inspiration und Interpretation miteinander zu vereinen. Das Publikum ist eingeladen, sich von dieser lebendigen Manufaktur der Künste begeistern zu lassen und die besondere Atmosphäre sowie die kreative Energie dieses einzigartigen Ortes zu erleben.
mehr Infos unter: http://www.zacherlfabrik.at/all/geschichte.html
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